Die Digitalisierung vorantreiben
Das Gesundheitswesen in Deutschland steht vor einer großen Reform, die umfassende Umwälzungen in puncto Digitalisierung und auch bei den Krankenhäusern mit sich bringen wird. Um die Versorgung im Gesundheitswesen dauerhaft zu verbessern, sprechen sich Expertinnen und Experten beim Informationstag für umfassende Reformen aus. Den technologischen Herausforderungen durch das Digitalgesetz will die AOK Systems mit neuen innovativen Produkten begegnen.
In stürmischen Zeiten hilft es oft, sich auf seine erfolgreichen Wurzeln und Stärken zu besinnen. Unter dem Motto „Roots. In den Wurzeln steckt die Kraft“ waren über 670 angemeldete Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim dritten digitalen Informationstag gespannt darauf, was es unter der Oberfläche der AOK Systems zu entdecken gibt. Live aus einem Kölner Fernsehstudio erwartete sie geballtes Wissen rund um die AOK Systems und aus den oscare®-Produktsuiten, drei spannende Diskussionsrunden, einen aktuellen Schwerpunkt zum Thema generative KI und hochkarätige Keynote Speaker. Einer der drei Themenschwerpunkte beleuchtete das klimatische Umfeld in Bezug auf die aktuellen Herausforderungen und Gesetzesvorhaben im Gesundheitswesen. So soll das neue Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens, kurz Digital-Gesetz (DigiG), den Behandlungsalltag für Ärztinnen und Ärzte sowie für Patientinnen und Patienten mit digitalen Lösungen vereinfachen und die digitale Transformation des Gesundheitswesens und der Pflege schneller vorantreiben. Herzstück des DigiG ist die elektronische Patientenakte (ePA), die für alle Versicherten angelegt wird. Neben der Einrichtung des E-Rezepts als verbindlicher Standard wird auch die Nutzungsmöglichkeit von sogenannten Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) erhöht. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will 2024 zudem die Finanzierung, Organisation und das Leistungsspektrum der Krankenhäuser grundlegend reformieren.
Know-how der AOK Systems gefragt
Durch die neuen gesetzlichen Anforderungen würden jede Menge Aufgaben für die AOK Systems entstehen. „Die größten technologischen Herausforderungen bietet für uns das neue Digital-Gesetz“, hob Holger Witzemann, Vorsitzender der Geschäftsführung, hervor. Die AOK Systems ist gefordert, die gesetzlichen Vorgaben mit neuen Produkten zu beantworten und diese zusammen mit den Kunden proaktiv zu gestalten. Ein insgesamt positives Zwischenresümee zur GKV-Finanzsituation zog Michael Weller, Leiter der Abteilung „Gesundheitsversorgung und Krankenversicherung“ im Bundesgesundheitsministerium (BMG). Dank des wirkungsvollen Finanzstabilisierungsgesetzes sei mit der moderaten Steigerung des Zusatzbeitrags die Grundlage für das kommende Jahr geschaffen worden. Diese Zeit müsse jetzt dringend genutzt werden, um die Strukturreformen im Krankenhaus, im ambulanten Bereich und bei der Digitalisierung auf den Weg zu bringen. „Jetzt ist das Zeitfenster, um die Reformen voranzubringen. Alle Versorgungsstrukturen müssen auf den Prüfstand gestellt werden, um eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Versorgung zu organisieren“, mahnte der ehemalige Geschäftsführer Politik beim AOK-Bundesverband und Stabsbereichsleiter Politik im GKV-Spitzenverband.
Die Versorgungssicherheit garantieren
Nach den Ausführungen von Weller soll der Krankenausbereich im Sinne der Daseinsfürsorge besser in die Versorgung etabliert werden, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. „Wir wollen weg von dem Hamsterradeffekt, dass immer mehr Fälle produziert werden, um wirtschaftliche Ziele zu erreichen oder überleben zu können. Deshalb müssen wir die Behandlungsqualität steigern und den Gesundheitsbereich entbürokratisieren.“ Das soll mit Änderungen bei der Abrechnung von medizinischen Leistungen mit einer Abkehr vom Fallpauschalen-Prinzip und eine stärkere Spezialisierung der Krankenhäuser gelingen.
Es braucht Reformen
In der anschließenden Diskussionsrunde zu den GKV-Finanzen mahnte auch Irmgard Stippler, Vorsitzende des Vorstandes der AOK Bayern, an, rasch Versorgungssicherheit zu schaffen. „Wir knacken bald die 300 Milliarden Euro Ausgabengrenze, ohne dass der Versicherte mehr dafür bekommt.“ Das große Problem des Fachkräftemangels könnten allerdings selbst ausreichende Finanzen nicht sicherstellen. „Deshalb braucht es jetzt schnell umfassende Reformen auf allen Ebenen, mehr Planungssicherheit und die Digitalisierung, damit die Versorgungsstrukturen weiterentwickelt werden können.“ Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost, mahnte an, dass sich die Versorgung der Versicherten aktuell eher verschlechtere. Sie betonte, dass es dringend klare Regelungen und einen Schulterschluss aller brauche, um Vertrauen zu schaffen, damit die Versorgung mit den vorhandenen Mitteln gesichert werde. Mit Blick ins eigene Unternehmen sagte Teichert: „Um eine bedarfsgerechte, regionale Versorgung organisiert zu bekommen, müssen wir uns als Krankenversicherung der Zukunft noch besser vernetzen. Dabei kann uns auch die Digitalisierung helfen.“
Mehrwert durch Automation
Die finanziellen Rahmenbedingungen haben natürlich auch Einfluss auf uns als IT-Dienstleister“, bekräftigte Holger Witzemann. „Wir wollen ready sein, um die Erwartungshaltung unserer Kunden in zwei, drei Jahren erfüllen zu können. Der Wettbewerbsdruck steigt, deshalb muss die AOK Systems die Effizienz steigern und einen Mehrwert durch Automation schaffen. Witzemann abschließend: „Es liegt in meiner Verantwortung, die AOK Systems systemrelevant zu machen.“