Ein Login für alles und alle

Es war einmal die erste Online-Geschäftsstelle der AOK. Sie hieß AOK 24 und fungierte zum Schluss nur noch als Postfach für Leistungserbringer. Alle anderen Funktionen waren bereits herausgelöst und in neue Anwendungen integriert worden. Nun zieht auch das Postfach aus. Wohin geht die Reise?

Die Schuhe sind fertig. Für die Abrechnung mit der Krankenkasse meldet sich der Orthopädie-Schuhmachermeister mit seinem Login in AOK 24 an. Ist die Abrechnung erledigt, folgt das nächste Paar Schuhe. Dafür ist aber eine andere Krankenkasse zuständig und der Schulmachermeister benötigt ein anderes Login. Hat die erste Kasse eigentlich auf die Anfrage vor ein paar Tagen geantwortet? Also wieder raus aus dem zweiten Kanal und im ersten erneut anmelden. So und ähnlich geht es kleinen und mittelständischen Leistungserbringern, wenn sie über die AOK 24 abrechnen. Für jede Kasse ist ein separates Login erforderlich. Dieses umständliche Prozedere wird sich ändern. „AOK 24 war mal eine Erleichterung. Mit der Zeit zogen alle Funktionen in neue Anwendungen um. Nur das Postfach ist dort noch vorhanden. Für heutige Verhältnisse ist es umständlich. Außerdem entspricht es nicht mehr den geläufigen Sicherheitsbestimmungen“, erläutert Sabine Schmoigl, Abteilungsleiterin bei der AOK Systems. „Dieses Postfach erhält nun ein neues, sicheres Gewand. Mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung für eine einfache Kommunikation zwischen den Leistungserbringern und den Kassen.“


Postfach mit Wohlfühlfaktor

„AOK Sicheres Postfach“ heißt die neue Anwendung. In dieser benötigen kleine und mittelständische Leistungserbringer nur noch ein Login, um mit verschiedenen Kassen kommunizieren zu können. Im Postfach ist dann lediglich die jeweilige Kasse auszuwählen, schon sind die jeweiligen Postfacheinträge einsehbar. Die Entwicklung begann im Herbst 2020, die AOK war über das Collaborationsboard der AOK Systems von Beginn an mit eingebunden. Größtmöglich generisch sollte das neue Postfach aufgebaut sein – und gleichwohl die verschiedenen Bedürfnisse der Geschäftspartner berücksichtigen. Darüber hinaus wünschten sich die Auftraggeber so viel Individualität für den Nutzer wie möglich. „Wer das Postfach nutzt, soll sich dabei wohlfühlen“, stellt Sabine Schmoigl klar und benennt damit einen wichtigen Fokus der neuen Anwendung. Denn zunächst ist das Postfach-Modul den kleinen und mittelständischen Leistungserbringern vorbehalten. Mittel- bis langfristig wird es jedoch Teil einer neuen Online-Geschäftsstelle sein, dem oscare® CX Kundenportal. In diesem benötigen alle nur noch ein Login, um mit einer Krankenkasse zu interagieren – ob das nun Leistungserbringer, Firmenkunden oder Privatkunden sind. Darum erfolgt fast parallel zur Einführung des neuen Postfachs bei den Leistungserbringern auch ein Testlauf in der bereits bestehenden Firmenkunden-Online-Geschäftsstelle.


Alles für die Kunden

Angelegt ist „AOK Sicheres Postfach“ als Modul, das alle notwendigen Funktionen enthält, zugleich weiter ausbaubar ist und sich in jede beliebige Online-Anwendung einhängen lässt. Das bereits erwähnte oscare® CX Kundenportal für alle ist noch im Werden. Das Postfach ist ein Schritt auf dem Weg. Erste Pilottests mit den Leistungserbringern laufen bereits, im späten Frühjahr folgt der Einsatz bei den Firmenkunden. Die in den Testläufen gewonnenen Erkenntnisse wird das interdisziplinäre Collaborationsteam für die kontinuierliche Weiterentwicklung des neuen Postfachs verwenden. Denn was das AOK Sicheres Postfach kann, soll sich stets an den Bedürfnissen der Kunden orientieren.


Mehr über das oscare® CX Kundenportal berichten Markus Schlagloth und Björn Jeglic in ihrem Artikel „Nur noch eine Identität“.


Autor/in: Kathrin Dillinger, PO OS-LE und LE Postfach