Entlastung im täglichen Krankenkassengeschäft

Nach eineinhalb Jahren Entwicklungszeit sorgt eine digitale Neuentwicklung der AOK Systems für einen schnelleren Datenaustausch zwischen Sozialversicherungsträgern. Mithilfe der digitalen Rentenabrechnung werden Versichertendaten von Krankenkassen jetzt per Datenträgeraustauschverfahren an den Rentenversicherungsträger übermittelt.

Überschneiden sich eine Altersrente oder Erwerbsminderungsrente mit einem Krankengeldfall haben die Krankenkassen einen Erstattungsanspruch gegenüber dem Rentenversicherungsträger. Bisher musste das gesamte Erstattungsverfahren aufwendig über den Postweg abgewickelt werden. Dieses langwierige alte Verfahren in Papierform hat jetzt ausgedient. Wie vom Gesetzgeber gefordert, werden die Erstattungsansprüche – bis auf wenige alte Bestandsfälle –, mithilfe einer aufwendigen Neuentwicklung der AOK Systems nur noch im Datenaustauschverfahren (DTA) vollelektronisch durchgeführt. Mit der neuen Software unterstützt oscare® jetzt die Sachbearbeitung, übermittelt die Daten im Datenträgeraustauschverfahren an den Rentenversicherungsträger und nimmt die einzelnen Meldungsarten, wie die Anmeldung des Ersatzanspruchs, die Bewilligungsdaten, inklusive Rentenhöhe oder die Höhe des Erstattungsanspruchs, automatisch an. „Gleichzeitig wurden die Funktionen von oscare® erheblich erweitert, was die Mitarbeitenden in der Rentenabrechnung der Krankenkassen besonders freuen dürfte“, betont Projektleiter Michael Schmidt. Die jeweiligen Rentendaten, wie Zeit und Höhe, sowie anteilige Monatsberechnungen oder Differenzabrechnungen bei Neufeststellungen, werden jetzt automatisch berücksichtigt und müssen nicht mehr manuell eingetragen werden.


Vollkommen neues Verfahren

Die Entwicklung der neuen Software hat über eineinhalb Jahre angedauert. „Die größte Herausforderung für das Projektteam war, dass es nicht, wie bei anderen Verfahren, auf bestehende Elemente aufsetzen konnte, sondern alles vollkommen neu war. Im Laufe der Entwicklung kamen zudem immer wieder neue Anforderungen von der Entwicklungsgruppe des Rentenversicherungsträgers, was den Prozess schwierig gestaltet hat“, unterstreicht Projektleiter Schmidt. Erschwerend kam hinzu, dass kein richtiger Vorabtest durchgeführt werden konnte, da die Entwicklungs- und Testsysteme nicht an die Außenwelt angeschlossen waren und somit kein echter Datenaustausch-Test möglich war. „Wir konnten nur mit den uns zur Verfügung gestellten Testdaten begrenzte Szenarien durchspielen. Der echte Test erfolgte erst nach Auslieferung des Produktes bei den einzelnen Krankenkassen beziehungsweise den Rechenzentren.“


Echter Mehrwert für den Kunden

Über die Kollaborationsplattform stand Michael Schmidt im ständigen engen Austausch mit den Kunden. „So wie uns die Probleme widergespiegelt wurden, hat sie unser Entwicklungsteam prompt beseitigt. Die AOK-Kassen haben uns hier bestmöglich unterstützt“, freut sich der Product-Owner Ersatzleistungswesen (ELW) bei der AOK Systems. Aufgrund der großen Dimension und Langläufigkeit des Projekts über die Gesamtstrecke von eineinhalb Jahren zeigt Schmidt sich froh darüber, dass mit dem Tool ein echter Mehrwert für den Kunden geschaffen werden konnte, der erheblich zur Entlastung im täglichen Krankenkassengeschäft beiträgt.


Autor/in: Christine Harf, Abteilung Marketing/Kommunikation