Morgen wird alles einfacher
Im Dezember wurde der Gesamt-Rollout von oscare® bei den AOKs gefeiert. Gestartet als SAM hat die Softwarelösung einen langen Weg hinter und noch vor sich. Um oscare® weiter zu verbessern, einfacher zu machen und um mit der aktuellen Entwicklung Schritt zu halten, hat die AOK Systems das Entwicklungsprogramm NT 2016 gestartet.
Die Anforderungen an eine Software ändern sich stetig. Einfacher soll sie sein, mehr Möglichkeiten und natürlich eine höhere Prozessgeschwindigkeit soll sie bieten. Taktgeber für oscare® ist die SAP, auf deren Softwarelösung das Produkt der AOK Systems basiert. Gleichzeitig äußern die Kunden Wünsche und Vorstellungen, was oscare® können sollte und muss. „Um dies alles unter einen Hut zu bringen und gute Lösungen für die Zukunft zu entwickeln, haben wir ein neues Entwicklungsprojekt gestartet. Hier wollen wir Entwicklungen mit neuen Technologien und Oberflächen gebündelt und strategisch angehen“, erklärt Michael Günther, Geschäftsbereichsleiter Entwicklung bei der AOK Systems.
Ende Januar hat das Projektteam seine Arbeit aufgenommen. Die Mitarbeiter wurden dafür intensiv geschult und weitergebildet. Sie werden zusammen mit weiteren Kollegen die einzelnen Themen in Projekten bearbeiten. „Dabei legen wir besonderen Wert auf ein einheitliches Design und eine einheitliche Architektur der neuen Entwicklungen, um die Software insgesamt einfacher zu machen – sowohl was die Oberflächenstruktur als auch die Prozesse betrifft“, so Günther.
Besser durch Reduktion
Simplifizierung treibt auch die SAP® an. SAP HANA® ist und bleibt die wichtigste Innovation. Und die SAP-Technologie beeinflusst alle Bereiche von oscare®. In der Zukunft wird HANA die Datenbasis für oscare® sein. Als Nächstes steht das Pilotprojekt „CRM on HANA“ bei der AOK Hessen an, die Umstellung von Core auf HANA ist in der Entwicklung. Ende 2017 wird wahrscheinlich die erste Krankenkasse alle ihre Systeme unter HANA laufen lassen.
Ein weiteres wichtiges Thema wird ein Redesign der oscare-Benutzeroberflächen sein. Stichwort ist hier benutzerzentriert. Zum Einsatz kommt die SAP-Technologie Fiori – ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Simple-Strategie aus Walldorf. „Diese ermöglicht einfache und übersichtliche Oberflächen etwa mit spezialisierten Dialogen für bestimmte Benutzergruppen oder Prozesse“, erklärt Günther. Die Simplifizierung reduziert die dargestellten Informationen auf den jeweiligen Kontext und bietet intuitive und selbsterklärende Benutzeroberflächen. Für erste Prozesse wie eGK, Zuzahlung und Kontenstandsanzeige haben die Arbeiten an neuen Fiori-Oberflächen bereits begonnen, weitere werden folgen.
Die Zukunft ist dunkel
Ein weiterer Bereich, dem das Entwicklungsprogramm hohe Aufmerksamkeit widmen wird, ist die Prozessautomatisierung und Transparenz. APD, auch Dunkelverarbeitung genannt, wird für die meisten Kassen immer wichtiger. Fami- und Unfallfragebögen sowie Pflegeanträge werden bereits automatisch bearbeitet, Onlinemitgliedschaft, Zuzahlungs- und Befreiungsanträge sind in der Entwicklung. Aber auch für andere Bereiche wird es in Zukunft automatische Lösungen geben. Vieles ist denkbar und möglich.
Eine wichtige Ergänzung dazu ist das Prozesstracking: Sachbearbeiter oder Führungskräfte können damit schnell und übersichtlich sehen, wie viele Anträge eingegangen, bearbeitet oder noch in der Warteschleife sind – und welchen Bearbeitungsschritt jeder Antrag gerade durchläuft. „In Zukunft wird es auch für die Kunden möglich sein, genau zu sehen, wo und wieweit ihr Antrag bearbeitet ist. Das ist ein großer Mehrwert und wichtiger Service“, sagt Michael Günther.
Eine andere Anwendung, die in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird, ist die Prädiktion. Verschiedene Krankenkassen haben bereits Module im Einsatz, die etwa das Krankengeldfallmanagement unterstützen. Geplant sind weitere Anwendungen, die Auskunft darüber geben, ob sich eine MDK-Vorlage bei einem stationären Aufenthalt lohnt oder wie hoch die Kündigungswahrscheinlichkeit ist. „Wir werden uns viele Bereiche ganz gezielt und gebündelt anschauen. Die Prozesse und die Handhabung sollen einfacher werden. Denn das erhöht die Leistungs- und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden“, bekräftigt Günther.