Kein Jahr wie jedes andere
2018 war ein außergewöhnliches Jahr für die AOK Systems. Und für 2019 wird dasselbe gelten. Holger Witzemann blickt im Interview noch einmal zurück und spricht über Digitalisierung, verkehrsberuhigte Zonen, Veränderung als Konstante und eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte.
Herr Witzemann, wenn Sie auf das Jahr 2018 zurückblicken, wie würden Sie es zusammenfassen?
Hinter uns liegt ein außergewöhnliches und arbeitsreiches Jahr. Vollgepackt mit Projekten, Beratungsgesprächen, Rollouts und Veranstaltungen. Parallel dazu haben wir das anspruchsvolle und umfangreiche Tagesgeschäft in gewohnt hoher Qualität für unsere Kunden durchgeführt. Wichtige strategische Projekte wurden initiiert, die richtungsweisenden Charakter haben. Insbesondere die KI- und Cloud-Perspektiven von oscare®. Auch das Omnichannel Management und die intuitive Benutzerführung mit C/4HANA bzw. SAP Hybris haben wir entscheidend vorangebracht. Um nur einige Schlaglichter zu nennen.
Und was erwartet uns in 2019?
Hier stechen die Vorbereitungen und großen Go-lives mit oscare® bei der KBS und des Moduls Privatkundenmanagement bei der BARMER gewiss heraus. Die Einführung von oscare® Document Services bei einigen unserer Kunden steht ebenfalls an. Und das europäische Projekt EESSI wird uns ebenfalls vor die eine oder andere Herausforderung stellen.
Und immer wieder das allgegenwärtige Schlagwort „Digitalisierung“…
Das ist und bleibt eines der zentralen Themen. Es zieht sich durch sämtliche Branchen und wird zunehmend als wichtiger Erfolgsfaktor gesehen, insbesondere vor dem Hintergrund immer kürzerer Innovationszyklen, auch im Gesundheitswesen. Dennoch ist die Frage zu klären, in welchen Bereichen eine Digitalisierung sinnvoll ist. Daher sollte nicht ausschließlich die Technik, sondern die potenziellen Nutzer und deren Geschäftsprozesse im Vordergrund stehen. Wir als AOK Systems bieten Krankenkassen genau unter diesem Gesichtspunkt mit den Handlungsfeldern „automatisieren“, „vereinfachen“ und „mobilisieren“ in unserem Digitalisierungskatalog eine klare Orientierung. Und es kommen immer wieder neue Produkte dazu, die es zukünftig erlauben, ganze Kassenprozesse vollständig digital abzubilden. Genau darauf liegt 2019 einer unserer Schwerpunkte.
Was ist dafür notwendig?
Um diesen Erfordernissen nachzukommen, haben wir im vergangenen Jahr ca. 60 neue Mitarbeiter aufgebaut, die unsere Mannschaft verstärken. Darüber hinaus öffnet sich mit oscare® connect unsere Software. Damit ist es möglich, flexibel und rasch kundenindividuelle Apps und Web-Portale von Krankenkassen oder Entwicklungspartnern der AOK Systems wie z. B. Comline oder msg an oscare® anzudocken. Ein wichtiges Produkt für unsere Kunden, das stark auf die Digitalisierung einzahlt.
Mit der personellen Verstärkung bleibt die AOK Systems weiter auf ihrem Neuausrichtungskurs, der in 2016 eingeschlagen wurde?
Richtig. Wir haben seinerzeit begonnen, unsere Arbeitsweisen und unsere Unternehmensorganisation zunehmend anzupassen. Marktführer zu sein, ist kein Automatismus. Es gilt, sich auch in stabilen und erfolgreichen Zeiten zu hinterfragen. Agilen Unternehmen gelingt es in der Regel besser, sich den sich rasch ändernden Markterfordernissen anzugleichen, Kunden zu begeistern und dadurch langfristig zu binden. Darum hat der agile Ansatz bereits bei einigen unserer Projekte und Teams Einzug gehalten. Und immer mehr Kolleginnen und Kollegen wenden mittlerweile agile Methoden wie Scrum, Kanban oder Design Thinking an. Agilität steht insbesondere für die Übernahme von Verantwortung und Eigeninitiative im Team.
Auf der Fusionsautobahn herrscht gerade Ruhe?
Augenblicklich ist es mehr eine verkehrsberuhigte Zone. In absehbarer Zeit wird es aber weitere Zusammenschlüsse geben. Die kleineren Kassen sehen sich einem hohen Umsetzungsdruck aus der Digitalisierung ausgesetzt und stoßen mit ihren Systemen an die Grenzen. Dieser Druck lässt sich oft nur in Richtung einer Fusion lösen, bei der ein Partner ein leistungsfähiges System mitbringt, das von seiner Architektur so ausgelegt ist, immer neue technische Innovationen aufnehmen zu können. Das ist natürlich eine gute Ausgangsposition für uns.
Um noch mal auf das Jahr 2019 zurückzukommen: Das ist ein ganz besonderes Jahr für die AOK Systems?
Das ist es in der Tat. Unser Unternehmen feiert in diesem Jahr zwanzigjähriges Bestehen. Eine große Erfolgsgeschichte, die es ohne das Vertrauen der AOK-Gemeinschaft und unserer GKV-Kunden in die AOK Systems und in seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht gäbe. Durch den kassenartenübergreifenden Einsatz und ihre Reichweite ist oscare® innerhalb kurzer Zeit zu einer echten Branchenlösung für die gesetzlichen Krankenkassen avanciert. Darauf kann die gesamte oscare®-Community zu Recht stolz sein! Die zwei Jahrzehnte AOK Systems sind für uns auch Anlass, auf einige Meilensteine noch einmal zurückzublicken. Freuen Sie sich darauf!
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Dass wir gemeinsam mit unseren Kunden die Erfolgsgeschichte von oscare® im Gesundheitswesen weiterschreiben! Es gibt noch wahnsinnig viel Entwicklungsmöglichkeit. Die Beteiligten fangen gerade erst an, sich das Potenzial neuer Technologien wie KI und Machine Learning zu erschließen. Vor uns liegen spannende Zeiten und es ist kaum abzuschätzen, was in den nächsten fünf Jahren passieren wird. Wir wollen hier unseren Kunden den Weg bereiten und die Zukunft mitgestalten.