Ein Urgestein kehrt heim
Nach über zwei Jahren bei AOK IntegrAL kehrt Thomas Ade zur AOK Systems zurück. Er berichtet über die Herausforderungen, Trends und Ziele in seiner neuen Funktion – vertraut und trotzdem neu.
Seit Juli 2014 verantworten Sie gemeinsam mit Marko Schäfer die operative Umsetzung des Gemeinschaftsprogramms AOK IntegrAL, davor waren Sie als Projektleiter von Oktober 2013 an für AOK IntegrAL tätig.
Ja, so ist es. Ich war anfangs für das AOK-Kundenanforderungsmanagement verantwortlich, das als Ergebnis des AOK-Projekts Anwendungslandschaften für AOK IntegrAL entstehen sollte. Im Wesentlichen habe ich gemeinsam mit den AOK-KAMs die IT-Anforderungen der AOKs analysiert und bewertet. Dabei haben wir die Interessen und Erwartungen innerhalb der AOKs eruiert, gebündelt und zur Entscheidung im DV-Board vorbereitet sowie über den Projektstatus der verabschiedeten Projekte berichtet.
Das klingt nach einer „Kümmerer“-Funktion.
Genau. Das Netzwerk aus IT-Dienstleister, AOKs und AOK Systems muss eng geknüpft sein, um Projekte schneller auf die Spur zu bringen als üblich. Das funktioniert nur, wenn man die Geschäftsprozesse zwischen allen Beteiligten optimal gestaltet.
Und jetzt kehren Sie als Geschäftsbereichsleiter AOK zur AOK Systems zurück.
Ich bin ein AOK-Gewächs und war sozusagen nie weg. Letztendlich ist es eine logische Fortsetzung meines Wegs. Meine berufliche Laufbahn startete bei der AOK Baden-Württemberg, seit 2003 bin ich bei der AOK Systems und war auch bei AOK IntegrAL nur „ausgeliehen“. Nun ist die erste IntegrAL-Projektwelle umgesetzt, die zweite Welle aufgesetzt und Mechanismen rings um IntegrAL sind so weit fixiert, dass ein Wechsel möglich ist. Zudem steht die AOK-IT-Strategie – in dieses AOK-Projekt war ich seit November eingebunden und hatte dieses Projekt gemeinsam mit Heike Nowotnik (AOK BV) und Marko Schäfer (AOK PLUS) geleitet – und es ist entschieden, wie die AOKs sich bis 2025 IT-strategisch aufstellen möchten. Insgesamt und auch in den einzelnen Kassen. Die Entscheidungen wirken sich natürlich auch auf die Arbeit bei der AOK Systems aus und auch hier auf Projekte, die wir in Zukunft mit und für unsere Kunden angehen. Daher bin ich in dieser Funktion genau richtig.
Was werden Ihre Aufgaben sein, was dürfen wir erwarten?
Unser Bereich ist die entscheidende Schnittstelle zwischen den AOKs, dem AOK-Bundesverband, den IT-Dienstleistern und natürlich der AOK Systems. Wir vertreten die Belange der AOKs, sind Gesprächspartner für Ideen und Anforderungen, für die Projektplanung mit den Kunden im Rahmen des Rollouts und für Eskalationsthemen. Unser Ziel ist eine hohe Kundenzufriedenheit.
Was erhoffen Sie sich für die nächsten Jahre?
Wir müssen die Kundenbindung intensivieren. Dafür brauchen wir entsprechende Manpower, Zeit und die Konzentration auf die Belange unserer Kunden.
Also wieder die Funktion „Kümmerer“.
Sicher auch, aber nicht nur. Es ist wichtig, dass die AOKs in allen IT-Belangen, Anforderungen und neuen Ideen mit Auswirkungen auf die IT uns als ersten Ansprechpartner sehen. Kein anderes Unternehmen für Softwarelösungen in der GKV kann ein so langjähriges Know-how aufweisen. Denn wir kennen die Herausforderungen, die Prozesse und die Abhängigkeiten im System und können neue Projekte optimal auf den Weg bringen.
Also sind wir wieder bei der Schnittstelle.
Absolut. Je enger alle Partner zusammenarbeiten, desto besser können Projekte rechtzeitig auf den Weg gebracht und die Inhalte anforderungsgerecht entwickelt und umgesetzt werden. Das hat sich in der Vergangenheit bewährt und wird noch stärker ausgebaut.
Was ist Ihr oberstes Ziel?
Aus der IT-Strategie resultiert eine Reihe an Aufgaben für die AOK Systems. Diese möchte ich so angehen, dass alles bis 2025 wunschgemäß fertiggestellt ist. Dabei spielen ggf. auch andere Partner eine Rolle. Manche Ideen und Anforderungen kann unsere Entwicklung nicht stemmen. Dann suchen sich die Kassen u. U. andere Partner. Auch hier müssen wir erreichen, dass die AOK Systems einbezogen wird, denn nur wir kennen die Abhängigkeiten im System und können für reibungslose Abläufe sorgen.
Und wie wollen Sie das bewältigen?
Wir brauchen mehr Nähe zu den Fachverantwortlichen in den Kassen. Ich möchte außerdem, dass die Kundenanforderungsmanager breiter aufgestellt sind und sich ausschließlich auf ihre Projekte und Aufgaben konzentrieren. Dazu brauchen wir natürlich die entsprechenden Ressourcen. Weiterhin müssen auch mehr Informationen über diese Kanäle verbreitet werden.
An welche Informationen denken Sie?
Wir berichten zu wenig über Erfolgserlebnisse, zum Beispiel erfolgreich durchgeführte Projekte, aktuelle Themen und attraktive Pakete. Projekte, die abgeschlossen sind, gehen vor lauter Tagesgeschäft unter. Dabei ist das auch eine Art der Wertschätzung, wenn man gemeinsam Gutes tut und dann aber auch darüber redet.
Lassen Sie uns wissen, welche Trends auf uns zukommen.
Wir werden uns in jedem Fall auf Trends aus der Gesellschaft, z. B. den demografischen Wandel und die Arbeitswelt 4.0., sowie regulatorische Veränderungen und IT-Trends einstellen. Daraus ergeben sich Handlungsfelder wie Automatisierung, eine bessere Vernetzung der Gesellschaft etc. Diese gehen nach und nach in die Umsetzung, sodass wir up to date und für die Zukunft gewappnet sind.
Zur Person:
Der aus- und weitergebildete AOKler war vor seiner Tätigkeit bei der AOK Systems in der AOK Baden-Württemberg in der Datenverarbeitung/im Rechenzentrum tätig. Dort hat er u. a. die SAP-Verfahren für das Finanz- und Personalwesen eingeführt und im laufenden Betrieb betreut. Wesentlicher Teil seiner Aufgabe war dabei die Schnittstelle zwischen Fachlichkeit und Entwicklung/Verfahrenseinsatz und Betrieb. Dazu gehörte auch, den Support der SAP-Verfahren für die AOK Baden-Württemberg sicherzustellen.
Seit 2003 ist er für die AOK Systems in verschiedenen Rollen tätig, dabei standen aber immer die Kunden im Fokus, ob im Rahmen des „SAM“-Projekts Rollout oder als Leiter der Abteilung Beratung und Training bzw. später als KAM. Dabei spielte von jeher auch der Praxisbezug eine Rolle, diverse SAM bzw. oscare®-Rolloutprojekte hat er verantwortlich geleitet und auch bei den GKV-Neukundenprojekten aktiv in der Einführung von oscare® unterstützt.
Von Oktober 2013 bis September 2016 war er für die AOK-Gemeinschaft im Programm AOK IntegrAL tätig und hat seit Juli 2014 gemeinsam mit Marko Schäfer (AOK PLUS) dieses Programm geleitet und in dieser Zeit die erste Welle der IntegrAL-Projekte „umgesetzt“ sowie die zweite Welle der Projekte auf den Weg gebracht. Zusätzlich hat er gemeinsam mit Heike Nowotnik, AOK BV und Marko Schäfer das AOK-IT-Strategie-Projekt geleitet.